
Wie sicher sind wir in Erkrath? Diese Frage diskutierte die CDU Erkrath am 6. Oktober mit einer großen Anzahl von Bürgern. Dass das Thema Vielen unter den Nägeln brennt, konnte man am Andrang merken. Zwar verlegte man die Veranstaltung kurzfristig in den großen Rathaussaal, doch auch dort konnten nicht alle Interessierten einen Sitzplatz bekommen.
„Wir freuen uns über das riesige Interesse. Wir wollen keinen Fragen ausweichen und engagiert und kontrovers diskutieren – aber immer fair und in sachlicher Atmosphäre.“, so Marc Hildebrand, CDU-Ortsverbandsvorsitzender Alt Erkrath und Organisator. Sorgen und Ängste waren so manchem Teilnehmer anzumerken. Die Ereignisse der letzten Wochen am Hochdahler Markt und die Einbruchsserien hatten dazu beigetragen. Entsprechend engagiert und teils emotional verlief die Debatte mit vielen Wortbeiträgen, im Großen und Ganzen aber anständig und im vernünftigen Rahmen.
Viele Teilnehmer schilderten, dass das Sicherheitsgefühl abgenommen habe. Sie lebten schon lange und gerne in unserer Stadt, betrachten die jüngsten Ereignisse aber mit erheblicher Sorge. In der Einschätzung der Geschehnisse am Hochdahler Markt gab es jedoch auch unterschiedliche Wahrnehmungen der Bürger. Großen Zuspruch fanden die Vertreter der Polizei, Udo Kutsche (Kreisvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft) und Erich Rettinghausen (Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigesellschaft), die von einer Zunahme der Gewalt gegen Polizisten zu berichten wussten. Dem müsse mit mehr Einstellungen und einer Ausschöpfung des Rechtsrahmens begegnet werden. Ebenso kritisierte Landrat Thomas Hendele (CDU), dass der Respekt vor der Staatsgewalt abgenommen habe. Es sei auch unverständlich, dass die Zuweisung von Polizisten im Kreis Mettmann Versetzungen und Pensionierungen nicht ausgleichen könnte. Der Kreis sei hier gegenüber den großen Städten, die mehr Polizisten bekämen, benachteiligt. Dennoch sei die Sicherheit der Bevölkerung gewährleistet. Der beherzte Einsatz der Hundertschaft der Polizei in Hochdahl zeige, dass man handlungsfähig sei. Angriffe gegen Polizisten seien jedoch durch nichts zu rechtfertigen.
Auf die Frage Vieler, wofür er sich konkret einsetzen wolle, formulierte Dr. Christian Untrieser, Landtagskandidat der CDU, vier Forderungen. Erstens sei Konsens, dass mehr Polizisten eingestellt werden müssten. Vor zehn Jahren seien im Kreis Mettmann noch 60 Polizeistellen mehr vorhanden gewesen. Zweitens bedürfe es einer besseren Ausstattung der Polizei und Ordnungsbehörden, beispielsweise durch sog. Bodycams. Um die hohe Einbruchskriminalität wirksamer zu bekämpfen, könne man die sog. Schleierfahndung einführen. „Dies haben alle Bundesländer außer Berlin, Bremen und NRW getan. Das ist völlig unverständlich.“, so der Jurist. Viertens dürfe der Staat auch mal ein Zeichen setzen. Wer sich hier nicht an unsere Regeln halte und permanent straffällig werde, müsse auch konsequent abgeschoben werden. Vor Jahren habe der Fall „Mehmet“ bundesweite Aufmerksamkeit erregt. Ein solches Zeichen, das der Rechtsstaat durchgreift, könnte heute verlorengegangenes Vertrauen wieder aufbauen. Über weitere sinnvolle Maßnahmen werde man in Kürze diskutieren.
Ist das Thema damit ausführlich genug behandelt? Sind alle Fragen beantwortet und alle Probleme gelöst? Mitnichten, meint die CDU Erkrath. Aus diesem Grund werden weitere Veranstaltungen folgen, kündigte Marc Hildebrand an.
Empfehlen Sie uns!